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Unser 1. Spieltag bei der 2. Deutschen Schach-Online-Liga

Am Mittwoch den 20.01.2021 hatten wir unseren 1. Spieltag gegen die 6. Mannschaft der SG Porz (Stadt Köln/Nordrhein-Westfalen). Innerhalb unserer Gruppe von 7 Mannschaften belegen wir den 3. und unser Gegner den 6. Platz im Mannschafts-DWZ-Wertungsranking. Wobei man sagen muss, das wirklich alle Mannschaften gleich stark sind, denn zwischen der „stärksten“ und der „schwächsten“ Mannschaft liegt lediglich eine Differenz von 39 DWZ-Punkten. Es war also beim besten Willen nicht im Voraus entschieden, dass wir diesen Kampf für uns entscheiden würden.

Die 1. Mannschaft der SG Porz hat übrigens im Final der 1. Liga, der 1. Deutschen Schach-Online-Liga die 1. Mannschaft des SV Werder Bremen geschlagen und somit den Sieg in der 1. Liga für sich entschieden.

Aber zurück in die Gegenwart. Unsere Gegner kamen nicht mit seiner Top-Aufstellung, was aber wiederum nichts zu sagen hat, denn der vermeintlich schwächste Spieler an Brett 4 hat den einzigen ½-Punkt für seine Mannschaft geholt.

An Brett 1 spielte mit schwarz für uns Heiko (1768) gegen die 13jährige Joselyne S. (1547).

Lange Zeit war das Spiel ausgeglichen bis Heiko im 20. Zug eine Bauernmehrheit errang und diese im 22. Zug noch ausbauen konnte. In der Folge tauschte Heiko soviel wie möglich ab, bis beide nur noch einen Turm als Hauptfiguren hatten. Im 31. Zug baute Heiko seine Bauernübermacht weiter aus, was hier dann schon spielentscheidend war. Mit dem 36. Zug hatte Heiko mittlerweile 4 Bauern mehr als Joselyne. 4 Züge später steuerte seine junge Gegnerin ihren König in eine unausweichliche Mattsituation, was Heiko unverzüglich ausnutzte.

An Brett 2 spielte mit weiß für uns Basti (1362) gegen den 14jährigen Andreas-Christian N. (1474).

Im Sommer hatte Basti noch eine über 15-hunderter-Wertung. Wo die 150 Punkte geblieben sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Schon im 6. Zug geriet Basti leicht ins Hintertreffen, als sein Gegner durch Raumgewinn einen seiner Springer zurück auf die Grundlinie drängte. Innerhalb der nächsten 10 Züge konnte Basti diesen Nachteil aber wieder ausgleichen. Bis zum 30. Zug hatte keiner von beiden eine Figurenmehrheit erlangen können. Nun machte sein Gegner aber einen verehrenden Fehler. Zwar bedrohte er einen ungedeckten Turm mit einem Springer aber Basti antwortete darauf mit einem Springerzug, der ihm einen Bauern einbrachte und wiederum einen Turm seines Gegners bedrohte, der aber anders als sein eigener Turm durch einen Bauern gedeckt war.

Sein Gegner ging wohl davon aus, dass es einen Turmabtausch geben würde, bei dem er am Ende einen Bauern gegen sein Springer gewinnen würde und somit im Vorteil wäre. Mit dieser Idee im Kopf schlug er Bastis Turm und erwartete den Verlust seines Turmes. Aber Basti sah, dass es ein viel besseres Feld für den Springer gab, als den angebotenen Turm zu schlagen. Dieses Feld versetze ihn in die Lage, unbedroht Schach zu bieten und gleichzeitig die Dame zu bedrohen.

Nach dem Damengewinn dauerte es noch bis zum 39. Zug, bis Basti seine Figurenmehrheit durch einen Bauergewinn ausbauen konnte. In den nächsten 3 Zügen gewann er 2 Bauern und tauschte einen Turm ab. Im 51. Zug konnte Basti mit einem Bauernzug sowohl einen Springer, sowie einen Läufer bedrohen, was zum Verlust des Läufers führte. Aber auch den Springer verlor sein Gegner 4 Züge später. Und weitere 3 Züge darauf verlor er noch seine letzte Hauptfigur, seinen letzten Turm.

Ab hier war das Spiel für Basties Gegner nur noch eine reine Quälerei. Seine letzte Hoffnung war Patt gesetzt zu werden. Ab dem 68. Zug hatte Basti eine zweite Dame und brauchte geschlagene 14 Züge (14!!!) um seinen Gegner Matt zu setzen. Ich hätte wohl 10 Züge weniger gebraucht, aber der Sieg war trotzdem hoch verdient.

An Brett 3 spielte mit weiß für uns Joshua (1513) gegen den 11jährigen Julian K. (1424).

Diese Partie verlief bis zum 23. Zug sehr ausgeglichen mit vielleicht einem sehr leichten Vorteil für Joshua. 2 Züge später erlangte Joshua einen Bauernvorteil und ab hier ging es für Julian nur noch steil bergab. Bis zum 31. Zug tauschte er 3 Bauer und einen Springer für 2 Bauern. Zwei Züge später opferte er noch seinen Turm und gab auf.

An Brett 4 spielte mit schwarz für uns Heinz (1405) gegen den 15jährige Alan Y. (1177).

Bis zum 20. Zug war nicht wirklich viel passiert, allerdings war bis hierher die Stellung von Alan meines Erachtens besser entwickelt. Im 30 Zug hatte Heinz glück, dass sein Gegner nicht mit seinem Springer die Dame auf G5 bedroht hat, was zum Verlust des schwarzen Springers geführt und Heinz in eine unangenehme Stellung gebracht hätte.

Im 33. Zug konnte Heinz seinen Läufer zwischen die weiße Dame und deren Springer positionieren, was zum Gewinn des Springers führte. Leider gab er diesen Vorteil 4 Züge später wieder aus, als er seinen Turm gegen einen Springer tauschte.

Einige Züge späte bot Heinz Remis an, was Alan auch annahm.

 

Ingo Burmester (Mannschaftsführer)